Mitbewohner auf 6 Beinen
Vor einem Monat sind unsere neuen Mitbewohner eingezogen. Sie zahlen keine Miete, machen aber auch keinen Lärm. Sie haben sechs Beine, zwei Fühler und sind braun.
Na, habt ihr es schon erraten? Richtig, es sind Ameisen! Ganze 50 davon.
Unsere kleinen Mitbewohner sind Ameisen der Art Messor orientalis. Diese stammen aus Laos, Nam Cam.
Messor orientalis gehört zu den Körnersammlerameisen und ist weltweit verbreitet. Sie sind äußerst anpassungsfähig, und es ist faszinierend zu beobachten, wie sie ihre Futterkörner über große Entfernungen transportieren. Messor orientalis lebt bevorzugt in trockenen Gegenden und kann daher besser mit Trockenheit umgehen als ihre Artgenossen. In der Natur graben sie sich in der Regel bis zu 1,5 Meter tief in den Boden ein.
Große Ameisenkolonien halten ihr Nest eigenständig feucht, indem sie Wasser aus der Ameisentränke entnehmen und in ihr Nest transportieren. Sie lagern die Körner in trockenen Bereichen des Nestes oder verstecken sie in der Arena. Obwohl Messor orientalis zu 100 % von Samen und Körnern leben kann, ist es sinnvoll, größeren Kolonien zusätzlich Futtertiere zu geben. Dadurch können die Tiere ihren Proteinbedarf besser decken und sich optimal entwickeln.
Die Arbeiterinnen werden 2–3 Jahre alt und sind in der Regel 11–13 mm groß. Die Königin ist deutlich größer als die anderen Ameisen und kann bis zu 16 Jahre alt werden. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, Eier zu legen.
Natürlich leben sie nicht in einer Villa, sondern in einem Terrarium, das man Arena nennt. Daran angeschlossen ist eine Ameisenfarm. Die kleinen Insekten können durch einen Schlauch hin und her laufen. Tagsüber räumen sie das Terrarium auf.
Wir füttern sie jede Woche mit Honigwasser, Futterjellys, Körnern, Mehlwürmern und Grillen. Seit sie in unserer Klasse sind, sitzen wir regelmäßig vor dem Terrarium und beobachten sie. Das ist besonders beruhigend. Besonders beeindruckend finden wir, dass sie das Dreifache ihres eigenen Körpergewichts tragen können. Außerdem transportieren sie die Larven mit sich herum.
Wir sind gespannt, wie sich unsere Ameisenkolonie entwickelt, und halten euch auf dem Laufenden!